Foto: Monika Kirschke - Rotkehlchen - Robin
Von Monika Kirschke. Jedes Jahr erwacht die Lust auf Garten aufs Neue. Wenn die ersten Schneeglöckchen ihre zarten Blüten emporstrecken, ist es wieder soweit. Die Vorfreude wächst. In diesem Jahr wird es bestimmt gelingen – meine Vision von einem Traumgarten...
Es wird genug Regen geben und die Sonne wird scheinen, alles wird gut wachsen, blühen und gedeihen. Einen Garten zu besitzen betrachte ich als ein großes Privileg. Ein Stück Erde ganz nach meinen Vorstellungen und Wünschen formen und gestalten.
Was für ein großartiges Geschenk. Danke Mutter Erde!
Mitten im Winter!
Der Winterschutz bleibt noch auf den Beeten. Der Winter ist noch nicht vorbei, auch wenn die Frühjahrsblüher schon in den Startlöchern sitzen. Immergrüne Pflanzen wie Rhododendren und Kirschlorbeer ggf. wässern, wenn die Bodendecke gefroren ist. Mit dem Rosenschnitt noch warten. Es ist Februar und wie schon so oft erlebt, kehrt der Winter noch einmal zurück und bleibt gefühlt viel zu lange. Schön, wenn sich eine feine, weiße Schneedecke wie eine Bettdecke übers Land legt und das Leben warm hält . . .
Stauden und Ziergräser - Das Abschneiden der Blütenstände vom Vorjahr hat noch Zeit. Lavendel kann Ende des Monats gestutzt werden. Wie ist die Wetterprognose? Was zeigen die Pflanzen an? Hohe Ziergräser zusammenbinden (wenn im Dezember nicht geschehen), damit die Mitte geschützt bleibt.
Der Obstgarten im Februar
Jetzt ist Hochsaison für den Winterschnitt der Obstbäume – Apfel, Birne, Kirsche, und Zwetschen: Alle kranken und abgestorbenen Triebe fachgerecht bis ins gesunde Holz zurückschneiden und die Statik überprüfen. Bei größeren Korrekturen weniger in der Peripherie schneiden, besser organisch ableiten. Nicht bei Temperaturen unter minus 5°C schneiden...
Unlängst im Garten – Einmal vertraute mir eine Kundin an, dass sie ihren Cox Orange-Baum hat fällen lassen. Ihre Ehe befand sich gerade in einer Phase der Neuorientierung. Die Kinder sind aus dem Haus. Nun überlegt sie, ob sie wieder einen Apfelbaum pflanzt.
Meine Empfehlung für kleine Gärten: Pflanzen Sie ein Obstspalier als Raumteiler an die Terrasse, als grüne Hecke zum Nachbarn oder an die Sonnenseite des Gerätehäuschens. Es macht einfach nur Freude. So wie innen so wie außen. Alles ist eins…
Das Rückgrat im Garten – Hecken und Blütengehölze
Blütengehölze – Sommerblüher werden an frostfreien Tagen zurückgeschnitten, Frühjahrsblüher erst nach der Blüte. Dazu zählt der Winterjasmin, der am 1-jährigen Holz blüht. Anders ist es beim Blauregen. Hier ist sowohl ein Winter- als auch ein Sommerschnitt (Schnitt: 2x/Jahr) erforderlich, damit er nicht zu gewaltig wird...
Die unschätzbar fleißigen Bodenorganismen
Ein fruchtbarer Boden ist immer ein lebender Boden. Nicht nur Regenwürmer und Insektenlarven durchwühlen die obersten Bodenschichten auf ihrer Suche nach organischem Pflanzenmaterial. Dabei durchlüften sie die Erde und auch das Wasser wird wie ein Schwamm in Luftporen und Gängen aufgenommen. Asseln, Springschwänze, Milben und Tausendfüßer u.v.a. ernähren sich vom organischen Angebot. In einem intakten Bodenorganismus ist der Abbau von Streu kein Thema. Mikroorganismen wandeln die Überreste der Tiere und Pflanzen in wertvollen Humus um. Und Bakterien schließlich zersetzen die organischen Reste in ihre chemischen Bestandteile und räuberische Milben, Hundertfüßer, Käfer, Pilze und Bakterien regulieren Organismen, die ansonsten schädlich wären.
Regenwürmer – die Baumeister fruchtbarer Böden
Regenwürmer vermehren sich recht langsam. Mit nur einer Generation und bis zu acht Kokons pro Jahr und einer Lebenserwartung von fünf bis acht Jahren zählen sie dennoch zu den langlebigsten Bodentieren. Überhaupt spielen sie im Boden eine herausragende Rolle, produzieren sie in unseren mitteleuropäischen Böden pro Hektar und Jahr 40 bis 100 t wertvolle Wurmlosung. Es enthält im Durchschnitt 5mal mehr Stickstoff, 7mal mehr Phosphor und 11mal mehr Kalium als die umgebende Erde. Die intensive Durchmischung der organischen Substanz mit Mineralien, Mikroorga-nismen und Ausscheidungen der Regenwürmer führt zu stabilen Krümelgefügen...
Erntezeit im Gottes Garten – der Februar
Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides) – Hildegard von Bingen beschreibt den „Kranichschnabel“ als wertvolle Heilpflanze bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit und grippalen Infekten. Botanisch gesehen ist die lila blühende Pflanzer eine Geranienart, die nur auf einem begrenzten Gebiet in Südafrika vorkommt. Die Zulu in Lesotho, Südafrika, heilen mit ihrem Wurzelsud seit Jahrhunderten Atemwegserkrankungen. Ende des 19. Jahrhunderts brachte der lungen-kranke Charles Henry Stevens die Pflanze aus Südafrika mit nach Europa. Umckaloabo gilt als Geheimtipp in der Phytotherapie...
Narzissen – Zauberpflanze, Liebespflanze. Es gibt eine Legende vom schönen Griechen Narziß, Sohn des Flußgottes Kephios, der die Liebe der Bergnymphe Echo verschmähte. Daraufhin verzehrte sie sich vor lauter Gram derart, dass sie zu einem Felsen erstarrte. Übrig blieb nur ihre Stimme. Daher der Name „Echo".
Und es geht noch weiter. Nemesis schritt ein, um die Herzlosigkeit des jungen Mannes zu bestrafen, indem sie dafür sorgte, dass er in unstillbarer Liebe zu sich selbst entbrannte. Als er sein Spiegelbild an einer Wasserquelle erblickte, war er wie verzaubert von sich. Mitleidige Götter bereiteten seinen Qualen ein Ende, indem sie ihn in eine Narzisse verwandelten.
Der Name bedeutet „ich betäube". So betäuben Narzissen „Nebenbuhlerinnen" in der Vase mit ihrem lähmenden Gift. Aus diesem Grund ist es ratsam, Narzissen knospig zu kaufen, diese dann im Wasser "ausschleimen" lassen, bevor sie – ohne Nachschnitt – mit anderen Blumen in einer Vase arrangiert werden.
Die Narzisse gilt als Sinnbild für den Frühlings und des Brautstandes. Ein Jüngling überreichte seiner Auserwählten einen Strauß weißer Narzissen, wenn er es ernst meinte. Salvador Dali malte nicht nur die „Metamorphose des Narziß“, sondern veröffentlichte auch ein Buch mit gleichnamigem Titel. Narzissen sind Blumen des Versprechens und gelten als magische Blumen für Einweihungen. Im Traum künden sie die Liebe an...
Schneeglöckchen, das schöne-Februar-Mädchen, Marienkerze – Im phänologischen Kalender gehört die Blüte des Schneeglöckchens zu den Zeigerpflanzen des Vorfrühlings. Sie zählt mit zu den ersten Blüten, die Schmetterlingen wie dem Tagpfauenauge, Nahrung bieten.
Das Schneeglöckchen verfügt praktisch über eine Heizung. Mit einer Biowärme von 8 bis 10 Grad aus der Zwiebel produziert, ist es in der Lage, den Schnee rund um Blätter und Stängel zu schmelzen und gleichzeitig für seine eigene Bewässerung zu sorgen...
In der Bachblüten-Therapie steht die Blütenessenz für Leichtigkeit und Akzeptanz des Vergänglichen, sie gibt Hoffnung, auch für einen Neuanfang. Sie fördert, Dinge zu tun, die Freude bereiten. Obwohl Schneeglöckchen und Narzissen giftig sind, vermag das Galanthamin in den Zwiebeln, das Fortschreiten von Alzheimer bremsen...